Laos – Land der Wasserfälle

Hier ist auch schon der nächste Bericht für unsere treuen Leser 🙂

Am 13.08 verlassen wir Kambodscha auf dem Weg nach Laos. Unser erstes Ziel Si Phan Don, besser bekannt als die 4000 Inseln. Wir fahren nach Don Det, einer kleinen Insel im Mekong mit vielen Bungalows am Fluss und gemütlichen Restaurants für Backpacker. Wir entscheiden uns für eine Kayaktour am nächsten Tag. Durch die starke Strömung und den hohen Wasserstand des Mekongs während der Regenzeit, ist es leider unmöglich auf eigene Faust kayaken zu gehen. Wir paddeln ein Stück flussabwärts und wandern dann ein Stück zu den Li Phi Wasserfällen, einem donnerenden Naturschauspiel. Von da geht es weiter zum kambodschanischen Ufer des Mekong, wo wir beim Mittagessen Delfine beobachten 🙂 Gestärkt nehmen wir die Flussüberquerung an einer besonders breiten Stelle mit einigen Stromschnellen in Angriff. Ein Bus/Lastwagen bringt uns zum Khon Phapheng Wasserfall, dem (volumenmäßig) größten Südostasiens. Der ist insgesamt 1 km breit und jetzt zur Regenzeit besonders imposant ist. Um zurück zur Insel zu gelangen, starten wir 300m flussaufwärts, da uns die Strömung trotz kräftigem Paddeln schnell fortspült. Mit müden Armen kommen wir wieder in Don Det an und verbringen den Abend mit den anderen Kayakfahrern und einem Happy Shake in der Reggaebar.

Von Don Det aus reisen wir weiter Richtung Norden nach Pakse, dem Ausgangsort unserer Tour auf das Bolaven-Plateau. Wir leihen uns einen flotten Roller und machen uns auf den Weg. Immer wieder halten wir, um die schönen Wasserfälle zu bewundern. Nass von den Wasserfällen und einem heftigen Regen frieren wir bei unserer Ankunft in Paksong am Abend. Hier oben ist es mindestens 15°C kälter als in Pakse – das sind wir nicht mehr gewöhnt! Am Tag darauf starten wir nach einem gutem Reis-mit-Ei-Frühstück bei bewölktem Wetter zum Tad Lo Wasserfall. Unterwegs folgen wir dem Schild zu einem weiteren Wasserfall und landen wiedermal in der Pampa… Nach einigen Kilometern abwärts und tiefen Schlammpfützen müssen wir einsehen, dass dieser Weg weder zum Wasserfall noch zurück auf die Hauptstraße führt. Trotzdem hat sich der Abstecher gelohnt, weil wir zwei wirklich abgelegene Dörfer gesehen und eine UXO-Truppe getroffen haben. Das sind die Leute, die die mühselige Aufgabe haben, Laos von den immernoch in den Wäldern liegenden Sprengkörpern zu befreien. Auf den Flächen, die bereits gesäubert wurden, wird fleißig Landwirtschaft betrieben und hier vor Allem Kaffee angebaut. Gegen Abend erreichen wir Tad Lo und sind von diesem kleinen Backpacker-Mekka überrascht: überall Hostels, Bungalows und Restaurants, aber trotzdem sehr verschlafen. Am nächsten Vormittag wandern wir vom Tad Lo zum Tad Suam Wasserfall. Dabei kommen wir in ein Dorf mitten im dschungelartigen Wald mit vielen, vielen kleinen nackig herumhüpfenden Kindern. Ab hier begleitet uns ein Dorfbewohner und führt uns im Eiltempo durch Bäche, Wälder und Reisfelder – ein Wanderweg ist das nicht… Tad Suam ist ein wirklich schöner Wasserfall, der von einer steilen, kahlen Felswand stürzt. Am Fuße des Wasserfalls sind große, flache Felsen mit vielen runden Löchern, in denen wir unsere Füße abkühlen. Nach der Wanderung schwingen wir uns wieder auf den Roller und fahren zurück nach Pakse. Bei einem Zwischenstopp in einem traditionellen Katu Dorf genießen wir den hier gewachsenen Kaffee und lassen uns von Mr. Vieng, der hier auch Voluntäre aufnimmt, durchs Dorf und die Kaffeeplantagen führen. Am Abend kommen wir mit schmerzenden Hintern wieder in Pakse an. Wir freuen uns über den schönen Ausflug – mit dem Roller waren wir flexibel und konnten die Natur in unserem Tempo genießen 🙂

Am Morgen des 20.08 kommen wir nach einer schlaflosen Nacht im Bus in der Hauptstadt Vientiane an. Nach einem kuzren Nickerchen gehen wir zu unserem ersten Kochkurs. Auf der Terrasse eines hübschen Hotels lernen wir wie man Mok Pa (gedünsteten Fisch), laotischen Eintopf, Papayasalat (aus grünen Papayas) und ein köstliches Bananen-Kokosmilch-Dessert zubereitet. Anschließend dürfen wir natürlich alles verputzen 🙂 Gut gefüllt spazieren wir durch die Stadt und an der schön angelegten Flusspromenade entlang. Die ganze Stadt wirkt sehr entspannt, überhaupt nicht wie eine Hauptstadt.
Am nächsten Tag fahren wir in die Partymetropole Laos’, Vang Vieng. In der Nebensaison wirkt der aus Hostels und Restaurants bestehende Ort wie eine Geisterstadt. Da wir beide sehr erkältet sind, verbringen wir den Tag mit viel Schlafen und verzichten auf den geplanten Ausflug zur “Wasserhöhle” und auf’s Tubing. Am Tag darauf machen wir uns auf nach Luang Prabang, eine UNESCO Weltkulturerbe Stadt ca 5 kurvige Busstunden nördlich von Vang Vieng. Die Stadt ist sehr grün, wie ihre wunderschöne hügelige Umgegung und wirkt, dank der französischen Kolonialisierung, sehr europäisch. Wir unternehmen eine Kajaktour zu einem traditionellen Dorf und einen weiteren Wasserfall, dessen dunkelbraune Monsunbrühe uns zum Baden einlädt – der Haut zu Liebe 🙂 Das Kajaken stromabwärts ist nicht anstrengend und die Landschaft pittoresk.
Als nächstes erkunden wir die Stadt mit ihren vielen Tempeln, von denen wir uns immerhin 2 anschauen. Ein Geo Cache führt uns zu einem 3. Tempel, den sich wohl kaum ein Tourist ansieht. Wir können den gesuchten Behälter allerdings nicht finden. Ein kleiner Mönch in orangener Kutte kommt uns zur Hilfe und bringt uns die Box aus seinem Zimmer. Leider lässt sich der kleine Mann nicht fotografieren. Am letzten Tag besuchen und bebaden wir mit dem Roller einen weiteren sehr schönen Wasserfall (Kang Si).
Von Luang Prabang aus verlassen wir Laos. Wir fahren 2 Tage mit dem Boot, mit Übernachtung in Pak Beng, nach Huay Xai, an der thailändischen Grenze. Die Fahrt ist relativ unspektakulär und gibt uns etwas Zeit das Erlebte zu verarbeiten.

Fotos gibt`s hier:

Laos / Google Photos

Hello, Hello, Hello – Kambodscha

Hello liebe Leser.

Am 1.08 starten wir früh um 6 Uhr mit dem Zug in Bangkok zur kambodschanischen Grenze. Dort bekommen wir unser Visum und werden direkt mit dem kostenlosen Shuttelbus zum überteuerten Touristenbus gefahren – eine großangelegte Abzocke… Am Abend erreichen wir Siem Reap, von wo aus wir in den nächsten Tagen die gigantischen Tempel von Angkor besuchen möchten.

Die Tempel von Angkor

Mit den Fahrrädern des Hotels (wie alles hier 1$) radeln nach Ankor, 10 km nördlich. Wir haben uns für den ersten Tag die nördlichen, etwas abgelegenen Tempel vorgenommen. Schnell bemerken wir, dass wir die Größe dieser historischen Tempelanlagen etwas unterschätzt haben 😉 Nach 20 km kommen wir zum Preah Khan Tempel. Die drückende Hitze lässt uns nur in Zeitlupe laufen. Dennoch genießen wir es zwischen den verwachsenen Ruinen umher zu wandeln und die dunklen Durchgänge mit ihren vielen Steinreliefs zu erkunden. Nach dem Mittag besuchen wir noch den Neak Pean und den östlichen Mebon Tempel bevor uns ein heftiger Monsunregen abkühlt. Wir radeln trotzdem munter weiter und gelangen auf der Suche nach dem nächsten Geocache zu einem kleinen, vergessenen Tempel mitten in dichtem Dschungel. Die Verlassenheit dieses Ortes und das bedrohliche Donnergrollen machen die Indiana-Jones-Atmosphere perfekt. Am nächsten Tag fahren wir zu den größeren und weitaus populäreren Ruinen. Den Start macht der Tomb-Raider-Tempel Ta Phnom, um den sich die Wurzeln gigantischer Bäume ranken. Anschließend fahren wir zur größten Tempelanlage, Angkor Thom. Diese beinhaltet viele kleine und größere Tempel und die Elefantenterrasse. Besonders gut gefällt uns der Bayon Tempel mit seinen vielen, vielen Steinreliefs und Türmchen. Als letzten Tempel besuchen wir den berühmten Angkor Wat, der namensgebend für den gesamten Tempelpark ist. Wir finden Angkor Wat selbst allerdings aus der Ferne beeindruckender als innerhalb der Tempelmauern.

Phnom Penh

Weiter geht es am 04.08 mit einer 8-stündigen Busfahrt nach Phnom Penh. Wir verbringen den Abend entspannt am Flussufer, wo der Tonle Sap in den gewaltigen Mekong fließt. Am nächsten Vormittag besuchen wir das Toul Sleng Museum. Die Gebäude des Museums waren früher eine Schule und wurden zu Zeiten der Roten Khmer zu einem Gefängnis umfunktioniert. Wir besichtigen die Gefängniszellen, Foltergeräte und die Fotos der vielen Inhaftierten. Uns hat das Museum mit seiner immernoch beängstigenden Atmosphäre etwas an das “House of Terror” in Budapest erinnert. Ansonsten gibt es in dieser kleinen Hauptstadt nicht viel für uns zum Anschauen und wir fahren noch am gleichen Tag weiter an die Küste nach Kep…

Rabbit Island

Am 6.08 war es dann endlich so weit: Unser erster Tag am Meer!! Vormittags fahren wir mit einem schaukeligen Boot zur Insel Koh Tonsay (Rabbit Island). Wir beziehen Quartier in einer kleinen Bambushütte am Strand und genießen die Meeresluft. Außer uns sind noch eine paar andere Touristen hier, die meisten Tagesausflügler, aber die Insel ist noch nicht sehr touristisch entwickelt – Strom gibt es nur von 18-22 Uhr! Wir genießen die Hängematten-Abhäng-Stimmung und gehen in den Wellen baden 🙂 Am Nachmittag machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung um die Insel. Es geht erst am Strand entlang und dann durch dichten Dschungel. Nach ca. 2 km treffen wir auf ein paar Fischer, die vor einer Hütte am Strand in gemütlicher Runde frischgefangene Muscheln essen und selbstgebrannten Schnaps trinken. Sie rufen uns zu, laden uns zu sich ein und klopfen die Muscheln aus der Schale, um sie uns in den Mund zu stecken. Obwohl wir eigentlich keine Meeresfrüchte mögen (außer die aus Schoki), können wir hier natürlich nicht ablehnen und spülen brav alles mit dem Schnaps runter. Leider verstehen wir kein Khmer und können uns nicht wirklich unterhalten, aber nach 5,6,… Gläschen sind die Worte “my friend” völlig ausreichend 😉 Einer der Männer besteht darauf uns zurück zu begleiten (die Idee der Inselumrundung haben wir verworfen, da wir selbst schon rund genug sind…). Er hat etwas Mühe mit uns Schritt zu halten, aber er hält tapfer bis zu den Bungalows durch, wo wir an der Bar noch ein Bier mit ihm trinken. Aus Angst ihn nie mehr loszuwerden ziehen wir uns in die Hütte zurück. Nachdem er wieder strandaufwärts getorkelt ist, erzählt uns die Kellnerin , dass der gute Mann der Polizist der Insel ist 😀 Den Abend verbringen wir mit den anderen Gästen am Strand bei ein paar Cocktails, die gut und unschlagbar billig sind (2$). Und weil das so schön hier ist, verbringen wir noch einen weiteren Tag mit Schwimmen, Kokosnussmilch-Schlürfen und Nichtstun. Leider zieht am Nachmittag ein Unwetter auf. Zum Glück haben wir eine Plane vor der Hütte, sodass wir die Hängematten auch bei Regen nicht verlassen müssen 🙂

Rund um Kep

Am 8.08 verlassen wir die Insel früh am Morgen. Mit an Bord: unser Freund der Polizist, diesmal nüchtern. Zurück auf dem Festland leihen wir einen Roller und düsen zu den ca. 50km entfernten Höhlen. Die Straße besteht zum Großteil aus Dreck und rutschigem Schlamm, aber Robert manövriert uns überall heil durch. Schon bevor wir die Höhlen erreichen, verfolgt uns eine Gruppe Kinder, die sich dann mit ihren Taschenlampen als Höhlenführer anbieten. Wir geben ihnen einen Dollar und lassen uns dann von allen Vier gleichzeitig erklären, dass der Felsen einen Drachen darstellt und die Höhle sein Rachen ist 🙂 Wir waden durch das knietiefe Wasser im Inneren und gelangen in den Magen des Drachen: eine große Höhle, deren Decke eingestürzt ist. Anschließend fahren wir mit dem Roller um den ganzen durchlöcherten Felsen und finden eine mit klarem Wasser gefüllte Höhle, in der wir uns abkühlen bevor wir zurück nach Kep fahren.

Am Mekong

Den nächsten Tag vferbringen wir im Bus auf dem Weg nach Kratie am Mekong. Wir übernachten in Snoul, einem Ort nahe der Grenze zu Vietnam, wo wir die einzigen Touristen sind. Am Morgen darauf fahren wir in einem Minibus (ausgelegt für 11 Personen) zusammen mit 25 Khmer, deren Gepäck und Hühnern nach Kratie. Dort verstauen wir unser Gepäck und fahren mit der Fähre (=Fischerboot) auf die Insel Ko Trang im Mekong. Bei einem Spaziergang um die Insel sehen wir die typischen Stelzenhäuser der Fischer und viele riesige Schmetterlinge (ca. 20cm Flügelspanne). Gegen Abend fahren wir zurück nach Kratie und essen wiedermal das kambodschanische Nationalgericht: Amok – Fisch oder Huhn mit Lemongrass und Curry. Die folgenden beiden Tage verbringen wir mit einer kleinen Radtour am Mekong (Mekong discovery Trail). Den ersten Zwischenstopp legen wir in Kampi ein, wo wir mit einem Boot zu einem ruhigen Teil des Mekongs fahren und schon nach ein paar Minuten die ersten Irawadidelfine sehen. Diese unterscheiden sich von den im Meer lebenden Delfinen hauptsächlich durch ihre platten Nasen. Am Nachmittag erreichen wir Sambour, wo wir die 100-Säulen-Pagoda anschauen und vergeblich nach einer Unterkunft suchen. Mit der Fähre fahren wir auf die Insel Ko Phdao, auf der es Unterkünfte in Form von Homestays gibt. D.h. man übernachtet für etwas Geld bei einer einheimischen Familie. Die abendliche Fahrt zwischen den Reisfeldern hindurch zum Dorf war der schönste Teil der Radtour. Alle Menschen, die wir hier treffen grüßen uns und lächeln. Obwohl die Familie ein sehr einfaches Leben führen, wirken sie glücklich und zufrieden. die Wege auf der Insel sind durch die Regenzeit aufgeweicht und wir bleiben mit unseren Stadträdern in so mancher Schlammpfütze stecken. Ein Mann vom Infozentrum der Insel führt uns zu der Familie, die zur Zeit Gäste aufnimmt. Wir betreten das große Stelzenhaus und stellen fest, dass es innen sogar durch Vorhänge abgetrennte “Zimmer” gibt. Wir bekommen eins davon mit bequemer Matratze und Moskitonetz. Leider ist die Familie nicht besonders daran interessiert mit uns zu kommunizieren und verschwindet in der Küche… Am nächsten Morgen bekommen wir im Infozentrum ein üppiges Frühstück (Reis, Ei, Nudeln, in Bananenblätter gewickelten Fruchtreis,…) *schmatz* Gestärkt verlassen wir die Insel wieder, um dann weiter flussabwärts auf die andere Seite überzusetzen. Während wir auf die Fähre warten, umringt uns eine Gruppe Jungs, die großen Spaß daran haben, sich und alles drumherum mit unserer Kamera zu fotografieren 🙂 Auf der anderen Flussseite erwartet uns anstatt einer Straße nur ein schlammiger Weg und wir sind als Touristen eine echte Attraktion. Von allen Seiten beäugen uns ständig mindestens 5 Kinder, die so laut und so enthusiastisch “HELLO” bzw. “HELAU” schreien wie sie nur können. Auch viele Erwachsene rufen uns ein “HELLO” zur Begrüßung und zum Abschied zu – es macht echt Spaß durch diese Dörfchen zu radeln! Am Nachmittag kommen wir nach einer weiteren Fährfahrt wieder in Kratie an und bereiten uns auf unsere Weiterfahrt nach Laos am nächsten Tag vor. Kamodscha hat uns sehr gut gefallen und wir haben während unseres kurzen Aufenthaltes hier doch einiges von diesem kleinen aber vielfältigen Land gesehen und viel Schönes erlebt.

Die Fotos zu den Geschichten gibt’s hier:

Kambodscha / Google Photos